Es geht los (Tag 0)
Alles begann an einem Sonntag um 3:30. Noch etwas schläfrig begab
man sich zum Bahnhof in Nienburg/Weser und ließ sich in einen Sitz
des ersten Regionalexpresses an diesem Tag in Richtung Hannover fallen.
Dort angekommen war es noch nicht möglich, ein Ticket am Schalter
zu erstehen, da diese erst ab 5:30 Uhr besetzt sind, doch ein Automat mit
einem einigermaßen brauchbaren Touchscreen-Bedienerinterface konnte
dazu überredet werden, das gewünschte Ticket auszuspucken. So
ging es dann ohne weitere Probleme zum Ostbahnhof in Berlin. Dort war Umsteigen
angesagt in den nicht ganz auf dem neuesten Stand der Technik wirkenden
EC über Dresden nach Budapest.
Von dem Abteil aus konnte man einen hektisch auf und ab laufenden Schaffner
beobachten, der eine beachtliche Menge an Flüchen von sich gab. Zehn
Minuten nach dem offiziellen 'Liftoff' setzte sich der Zug in Bewegung.
Nach einiger Zeit, während der Zug sich in einem fuer einen EC
relativ langsamen Tempo bewegte, waren seltsame Gerüche wahrzunehmen.
Schließlich wurde auf einem kleinen, verlassen wirkenden Bahnhof
mitten zwischen Berlin und Dresden Halt gemacht und die Fahrgäste
aus dem zweiten in den ersten Wagon gebeten. Nun wurde der zweite Wagon
in aller Seelenruhe abgekoppelt, da die Bremsen an diesem Wagon sich offenbar
nicht ordnungsgemäß verhielten und die daraus resultierende
Hitzeentwicklung zu einem nicht unerheblichen Risikofaktor hätte werden
können. Äußerst erstaunlich war die Tatsache, das die Fahrgäste
völlig ruhig sich ihrem Schicksal ergaben, obwohl einige von ihnen
dringende Geschäftstermine zu haben schienen. Mit 2 Stunden Verspätung
schließlich kam der Zug in Dresden an.
Dort wartete mein Kumpel Olaf, der von den Bahnangestellten über
die Verspätung des Zuges keine klaren Aussagen hatte bekommen können.
Von völliger Ratlosigkeit bis zu Beteuerungen, daß es mit dem
Sturm in der vorangegangenen Nacht zu tun haben müsse und die Bahn
nichts dafür könne, gingen die Meinungen der Angestellten auseinander.
(An jenem Morgen schien ohnehin Chaos bei der Reichsbahn vorzuherrschen, eine große Anzahl von Zügen
kam mit Verspätung an, die Statements der Schaffner zum Zug von Matthias reichten bis: ,,Was, der ist noch nicht angekommen?
Da müssen wir mal nachforschen, wo der abgeblieben ist.´´. /Olaf)
Es geht wirklich los
Nach der Ankunft ging es sofort los. Ab in den Trabbi (dazu war im Vorfeld meinerseits einige Überzeugungsarbeit nötig, nachdem ich unvorsichtigerweise einige Bemerkungen bezüglich des Abenteuercharakters unserer geplanten Reise fallen gelassen hatte /Olaf), um 'stilecht' in den Osten zu fahren. Bald stellte sich aber heraus, daß die Tschechen und Slowaken weit mehr als angenommen schon moderne 4-Takt-Fahrzeuge, meist aus den westlicher gelegenen Staaten, ihr eigen nennen. Trotz allem war man gewarnt, daß die russische Automafia in einigen Gegenden ihr Unwesen treiben soll. Mit einem Trabant muß man sich zumindest darüber keine Sorgen machen. Die Reisegeschwindigkeit war etwas langsamer als erwartet (für mich war die Reisegeschwindigkeit eher größer als erwartet /Olaf), sodaß nach etlichen Stunden Fahrt und einer guten Mahlzeit in einem tschechischen 'Restaurace', sowie einige Kilometer nach der tschechisch-slowakischen Grenze eine Übernachtung auf einem Autobahnrastplatz (in der Pension ,,Sachsenruh'´´ /Olaf) eingelegt werden mußte. Diese war erstaunlicherweise relativ erträglich, was einen neuen Eindruck bezüglich des Komforts eines Kleinwagens des Sachsenrings hinterließ.
Tag 1
Am nächsten Tag einige Kilometer/Stunden weiter waren die Berge
zu sehen und Olaf konnte gar nicht anders, als das ohnehin schon nicht
besonders hohe Reisetempo augenblicklich auf null zu drosseln und mit seiner
High-tech-Kamera im Anschlag aus dem Fahrzeug zu springen. Nach einiger
Zeit hatte ich mir überlegt, auch meine low-tech-schnapp-o-matic aus
dem Kofferraum zu kramen und diesen ehrwürdigen Moment festzuhalten.
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<= Busch?
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Man kann sich übrigens nur schwer vorstellen, wie viel Müll
an einem slowakischen Parkplatz im Strassengraben liegt und wie gut dieser
sich in die, laut Reiseführer, 'völlig unberührte' Landschaft
einfügt.
Einige Stunden später hatte man sich unter den zahlreichen Städtchen
am Rande des Gebirges für 'Strebske Pleso' (~1300 m) entschieden. Ein relativ
preiswertes Hotel (Ich denke, es hat sich eher um
eine ziemlich teure Pension gehandelt, es war bestimmt das erste Haus am
Platz, der Zimmerpreis lag jedenfalls um etliches über meinem selbstgesetzten
Limit. Die Hotelsuche war aber auch eher schwierig, da sämtliche Zufahrtswege,
wo es auch noch zu Hotels ging, wie wir später feststellten, gesperrt
waren und wir diese besser nicht befahren wollten, da wir/ich bereits mehrfach
negative Erfahrungen mit der Polizei in osteuropäischen Ländern
gemacht hatten, sprich, bereits mehrfach der einheimischen Polizei eine
'Spende' zukommen lassen mußten. /Olaf) war nach einiger Zeit
gefunden und nach einem nicht ganz so vorzüglichen Mittagessen wie
am Tag zuvor bei den Tschechen sowie nach dem Beziehen des Zimmers sollte
am gleichen Nachmittag noch der erste nahegelegene Berg 'erklommen' werden.
Der Plan war einfach. Mit dem Sessellift ein gutes Stück auf den Berg
und ca. 1 h später wäre man auf der Spitze gewesen. Dummerweise
haben die Slowaken noch keinen ausgeprägten Geschäftssinn und
der frühe Feierabend scheint ihnen noch heilig zu sein. Daraus resultierten
jedenfalls für unseren Plan nicht gerade förderliche kürzere
Öffnungszeiten, als das bei den Tschechen der Fall gewesen wäre.
Die letzte Fahrt talwärts sollte um 16:30 Uhr stattfinden, währenddessen
in der Tschechei dies immer üblicherweise erst um 19:00 Uhr der Fall
war.
Da der Nachmittag schon recht fortgeschritten war und wir zum Abendbrot
wieder im Tal sein wollten, blieb der Aufstieg ungetätigt.
Bild 2: Dies ist Gipfel Nummer 1.
(Die Perspektive ist stark verzerrt, der Berg war viel steiler. /Olaf)
Daß dieser Rückschlag für die folgenden Tage bezeichnend sein sollte, war uns zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt.
Tag 2
Am zweiten Tag herrschte schlechtes Wetter vor, zumindest in den höher
gelegenen Gegenden (ab ca.1000 m). So beschlossen wir, ins sonnige Tal zu
fahren und ein paar Höhlen zu besichtigen. Die erste war eine Eishöhle.
Zuerst denkt man natürlich, daß es zum Mittelpunkt der Erde
immer wärmer wird, aber durch gewisse Luftströmungen hält
sich die Kälte im Inneren der Höhle. Zwar taut das Eis während
der Sommermonate etwas, aber wenn ab November die Temperaturen wieder sinken,
entstehen neue Wasserfälle aus Eis sowie schicke Eiskristalle. Letztere
waren leider aufgrund des vorangeschrittenen Sommers nicht mehr zu sehen,
aber die Menge des Eises war trotzdem noch beeindruckend genug.
Die Ausführungen der männlichen Führungsperson waren
gut zu verstehen, da man gegen Aufpreis eine Führung in deutscher
Sprache bestellt hatte, bargen aber keine großartigen Überraschungen,
was den Verwendungszweck dieser Höhle angeht. Man hätte sich
zumindest vorstellen können, daß einige Lebewesen auf die Idee
kamen, diese Höhle als natürlichen Kühlschrank zu nutzen.
Dem war aber nicht so. Somit zählt der Kühlschrank auch zu den
Erfindungen, deren Erfindung viel früher hätte stattfinden können,
aber durch ignorante Weigerung, das Offensichtliche zu erkennen, erst viel
später in diesen Breitengraden Verbreitung fand.
Den Ausführungen der weiblichen Führungsperson in der nächsten,
einer Tropfsteinhöhle, konnten wir nicht so gut folgen, da dort aufgrund
mangelnder Nachfrage an diesem Tag keine Führung in deutscher Sprache
angeboten wurde.
Durch einige mehrsprachige Informationstafeln auf dem Weg zur Höhle
konnte man aber erfahren, daß es sich um eine der größten
bekannten Tropfsteinhöhlen mit einer immensen Menge an Stalagmiten
und Stalaktiten sowie diversen anderen Formen von Tropfsteinen handelt.
Die Ausführungen der weiblichen Führungsperson waren sicher interessant,
wirkten aber durch die erwähnte Sprachbarriere etwas langatmig (So
blieb leider auch die Frage ungeklärt, warum es in dieser, nur 2 km
von der ersten entfernten, Höhle kein Eis gab. /Olaf).
Zu sehen gab es wirklich viel, aber prinzipiell war es eine Höhle
unter vielen, nur eben ziemlich groß.
Ein Foto mit meiner Low-tech-schnapp-o-matic hätte sich sicher
nicht gelohnt. Abgesehen von den begrenzten Möglichkeiten des Apparates
wurde eine Gebühr für die Mitnahme eines solchen verlangt. Mit
der High-tech-Kamera meines Kumpels Olaf ist da schon mehr möglich
(Ach, leider sind meine Bilder größtenteils
auch nichts geworden. Aber wo eben gar kein Licht ist, Tiefenstaffelung
bei Blitzlicht, Wände weit entfernt stehen, die Ausleuchtung extrem
ungleichmäßig ist, daß kein Film diese Kontrastunterschiede
verarbeiten kann etc., da kann eben auch nichts werden. /Olaf).
Auf dem Rückweg der Höhlenbesichtigungen prangten jedenfalls
zwei Kennzeichnungsaufkleber über entrichtete Gebühren auf dem
Apparat (Na, der Spaß wars doch wert, oder?
/Olaf).
Tag 3
An diesem Tag sollte ein weiterer Gipfel 'bestiegen' werden. Der Plan
war noch einfacher als der des ersten Tages. Mit der Tatra-Straßenbahn
wollte man in den ein paar Stationen entfernten, dem Gipfel nahegelegenen
Ort fahren und sich dann mit zwei Seilbahnen direkt auf den Gipfel befördern
lassen. Doch es kam anders. Die Straßenbahn fuhr nicht direkt zu
dem gewünschten Ort, so daß wir einmal umsteigen mußten.
Der Anschlußzug fuhr allerdings eine ganze Stunde später und
so hatten wir etwas Zeit, den Umsteigeort 'Stary Smokovec' zu erkunden.
Schließlich entdeckten wir eine Standseilbahn und beschlossen, damit
ein Stück auf den dortigen Berg zu fahren. Es war ja erst später
Vormittag und bis 16:30 Uhr würden wir es auf jeden Fall noch zum
eigentlichen Ziel schaffen. Dummerweise fuhr die Standseilbahn in einem
nicht synchronen Takt mit der Straßenbahn und so verpaßten
wir den Anschlußzug, konnten uns mit etwas slowakischem (?
amerikanischem /Olaf) Fast-Food, welches es vielerorts dort preisgünstig
zu erstehen gibt, beschäftigen und setzten unsere Reise zu dem Zielort
fort.
Dort angekommen begaben wir uns zu der Talstation der Seilbahn, nachdem
wir festgestellt hatten, daß die zweite Talstation am anderen Ende
des Ortes offensichtlich außer Betrieb zu sein schien. Ungläubig
standen wir nun zwei Tatsachen gegenüber. Zum einen hatten sich die
Preise erheblich denen in westlicheren Gefilden angepaßt und zum
anderen sei, nach Auskunft der Kartenverkäuferin, die zweite Hälfte
der Strecke zum Gipfel ausverkauft. Nach einer nicht ganz preisgünstigen
Seilbahnfahrt zum Umsteigepunkt, geprägt vom Rätseln, wie eine
Seilbahn ausverkauft sein kann und dem Hoffen, daß man den Geschäftssinn
der Slowaken doch noch wecken könne, erfuhren wir den Grund der Verweigerung.
Zum Gipfel weiter fuhr nur eine einzige, an einem Seil freischwebende Gondel
in einem nicht gerade rekordverdächtigen Tempo.
Eine zweite kleine Seilbahn, ein Sessellift, fuhr zumindest ein Stück
in Richtung Gipfel und man hätte den restlichen Weg unter Umständen
zu Fuß zurücklegen können. Da jedoch keinerlei Weg-ähnliche
Begebenheit vorhanden war, wie wir nach der Seilbahnfahrt festellen mußten,
wurde auch Plan 'B' unerwartet durchkreuzt (Wege
verlassen ist auch streng verboten, da Naturschutzgebiet. /Olaf).
Der einzige vorhandene Weg dort führte nur ein Stück vom Gipfel
weg, bot aber trotzdem dank des guten Wetters eine gute Aussicht. Wie man
an Bild 3 sehen kann, konnte ich hier Olaf dazu überreden, ein Foto
mit meiner Ultra-Low-tech-Schnapp-o-matic zu machen.
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Bild 3: Im Hintergrund der zweithöchste Berg der
'Hohen Tatra', im Vordergrund ein Informatikstudent. Die beiden 'Knubbel' auf der Spitze des Berges stellen die Bergstation der zweiten, 'ausverkauften' Seilbahn dar. |
Nach einer erfrischenden Fahrt (einige Fahrgäste waren offenbar der Meinung, daß es am Abend nicht wesentlich kühler als am Tag sein könne und hielten es fuer nötig, durch das Öffnen zahlreicher Fenster des Wagons fuer einen frischen Durchzug zu sorgen) zurück in den Ort, in dem auch unser Hotel beheimatet war, suchten wir ein 'Restaurace' auf, welches das beste Preis/Leistungsverhältnis zu offerieren schien. Persönlich halte ich die tschechische/böhmische Küche übrigens für wesentlich schmackhafter als die slowakische. Ebenso verhält es sich mit dem Bier. Das scheinen die Slowaken auch schon bemerkt zu haben, denn das tschechische Bier kostete mindestens das doppelte im Gegensatz zum slowakischen. Wiederum ernüchternd sind die Ladenschlußzeiten, die mit 21:00 Uhr bzw. 22:00 Uhr für das Gaststättengewerbe eher als zeitig zu bezeichnen wären (Allerdings waren wir gegen 22.00 Uhr auch meist die letzten Gäste. /Olaf).
Tag 4
Ein neuer Tag, ein neuer Plan. Sozusagen als Höhepunkt dieses Trips
sollte es auf den Gipfel des 'Krivan' (2494 m) gehen. Dieser Berg ist laut dem Reiseführer
ein Nationalheiligtum der Slowaken und ausdrücklich empfohlen worden.
Nach einer kurzen Diskussion, ob es nicht besser sei, ein Stück mit
dem Auto zurückzulegen, um Zeit und Kräfte zu sparen, ging
es los. Olaf hatte sich dagegen entschieden, sein 2-Takt-Fahrzeug an diesem
Tag in Bewegung zu setzen, da es 'gar nicht so weit' sei. Bald mußte
ich feststellen, warum Olaf diesen Eindruck hatte, da er einen weitaus
'flinkeren' Schritt an den Tag legte, als es mir selber möglich war.
So kam das Thema 'Wandertempo' auf dieser Tour immer wieder zur Sprache.
Während das Wetter am frühen Morgen zu Beginn der ca. 8-stündigen
Tour noch sommerlich warm war, wurde es mit zunehmendem Gewinn an Höhe
ebenso zunehmend kühler. Als letztlich die Vegetation abnahm und es
zusätzlich noch windiger wurde, war man froh, sich doch ein Kleidungsstück
mehr eingepackt zu haben. Bald nachdem wir die Stelle, die auf dem vierten
Bild zu sehen ist, hinter uns gelassen hatten und es bis zum Gipfel nur
noch ca. 45 min gedauert hätte (naja, ne halbe Stunde /Olaf), schlug das Wetter um.
Bild 4: Oben links im Bild ist der Krivan in seiner ganzen Pracht zu
sehen.
Rechts
sind zwei Wanderer zu erkennen, die auf dem geschlängelten 'Weg'
zum Gipfel
sind. Noch ist das Wetter bis auf den kalten Wind prima.
In einem unglaublichen Tempo wehten Nebelschwaden auf uns zu, es wurde noch eisiger und es fing an zu regnen. Der Sicht beraubt und der weiter sinkenden Temperatur, die so gar nicht zu unserer Kleidung passen wollte, ausgesetzt, kamen wir zu dem Schluß, daß die Aussicht auf dem Gipfel sowieso nicht mehr die großartigste sein dürfte und wir traten den Rückweg an. Außerdem drohten Windböen manchen Balanceakt auf dem nun kaum noch erkennbaren Pfad zu einem nicht unerheblichen Risiko zu machen. (Immerhin hatten wir über 1000 Höhenmeter überwunden und sind wahrscheinlich bis auf ca. 2350 m gekommen. /Olaf) Letzten Endes kamen wir wieder in gemässigtere Gefilde und im Hotel nutzte ich die Möglichkeit eines Vollbades in der leider etwas klein geratenen Badewanne. Nach einem weiteren brauchbaren, aber nicht überragenden Abendbrot in unserer favoritisierten Gastwirtschaft ging es in die lokale Disco des Touristenortes. Bald war abzusehen, daß an diesem Abend hier nicht gerade der 'Bär steppen' würde (wir waren die einzigen Gäste /Olaf) und wir begaben uns wieder zu unserem Hotel, um am nächsten Morgen zeitig aufstehen zu können.
Tag 5 (die Rückkehr)
Nachdem man nicht ganz so zeitig wie am Abend zuvor geplant aufgestanden
war, fuhren wir nach dem Frühstück ab. Es folgten, wie schon
bei der Hinfahrt, Stunden, während deren man das Gefühl des Dauervibrationsalarms
eines Mobiltelefons über den Sitz vermittelt bekam. Zwischenstops
wurden nur zum Essen, angenehmerweise in tschechischen Restaurants, und
zum Tanken gemacht.
(Ein peinlicher Vorfall passierte dabei nur noch einmal an einer slowakischen Tankstelle: Nach der Anfahrt an eine
der Tanksäulen meinte Matthias, da hätte so ein Schild gestanden. Ich ließ den Wagen zurückrollen, um das Schild
selbst zu sehen, und tatsächlich, ein Sperrschild samt einigem slowakischem Text. Solch ein Schild stand aber nur an unserer
Tanksäule. Nebenan fegten grade 2 junge hübsche Mädchen den Platz zwischen den Tanksäulen. Mittlerweile hatten wir auch einiges
Aufsehen erregt, so daß diese beiden zu uns herüber sahen. Ich zeigte daher fragend durch die Frontscheibe auf das betreffende Schild.
Diese Geste wurde jedoch gründlich mißverstanden, eine der beiden kam daraufhin mit Wischeimer und Scheibenreinigungsgerät zu meinem Auto an.
Naja, einmal da, wollte ich sie auch nicht mehr enttäuschen und kam so in den Genuß einer von zarter Frauenhand hervorragend gereinigter
Frontscheibe. Und meinem Trabbi hats bestimmt auch gefallen. Und tanken konnte ich an dieser Säule auch trotz Schild. /Olaf)
Irritationen gab es nochmal an der letzten Tankstelle. Zum einen
wurden die Zisternen der Tankstelle gerade neu betankt, welches zu einer
nicht unerheblichen Verzögerung führte und zum anderen wartete
ebenso ein tschechischer Trabbi-Fahrer auf das Auffüllen der Zisternen,
der dann aber zu unserem Erstaunen einen anderen Sprit (Special) wählte
als den, den wir bisher immer getankt hatten (Natural 91). Zusätzlich
zu dem normalen Sprit hatten wir wie immer einen Ölzusatz in den Tank
dazugeschüttet, was der Tscheche nicht getan zu haben schien. Leider
beherrschte dieser die deutsche und die englische Sprache genausogut wie
wir die tschechische und die Zeichensprache beseitigte eher Klarheiten,
als welche zu schaffen. Letztlich deuteten wir die Angelegenheit so, den
Ölzusatz mit dem Special-Benzin in den Tank zu füllen (Fraglich
war zum Bsp., ob dem Special bereits das Öl beigemengt war. /Olaf).
Angenehmerweise lief der Motor trotz aller Zweifel einwandfrei. Mitten
in der Nacht kamen wir in Dresden bei meinem Kumpel an. Nach einer weiteren
Nacht fuhr ich ohne weitere Schwierigkeiten mit der Bahn nach Hause.
Tja, soviel also zu dem Kurztrip in den wilden Osten.
31.08.2000 Matthias 'MAP/+h' Pohl (Bilder und Text)
09.09.2000 Olaf 'Hpm/Reflex' Zimmermann (comments)